Lehmkuppel ETH Zürich
Ein Pavillon aus Stampflehm steht seit 2014 im denkmalgeschützten Steinerschen Garten der ETH Hönggerberg. Aus 19 vorfabrizierten Elementen wurden drei ineinander verschränkte Bogenscheiben gebildet die sechs Gewölbe tragen und damit einen kleinen, fünf Meter hohen Pavillon formen.
Die Zusammenarbeit mit Gian Salis und dem Lehmfachmann Martin Rauch führte zur Erschliessung neuer Möglichkeiten des Stampflehmbauens: Eine statisch optimierte Formgebung kombiniert mit der Vorfertigung von Elementen erlaubt es, tragende Gewölbe aus unverstärktem Stampflehm zu bauen, was früher nicht möglich war.
Dazu mussten nicht nur Bauprozesse und Hilfsmittel entwickelt, sondern auch Versuche durchgeführt werden, um zu verifizieren, dass die Tragfähigkeit der Elemente nicht wesentlich vermindert wird, wenn die Stampfschichtung stark von der Winkelrechten zur Kraftlinie abweicht, ja sogar parallel ist.
Eine Blechhaut schützt das Dach vor dem feuchten Wetter. Eingestampfte Trasskalklagen schützen die direkt bewetterten Lehmflächen vor fortschreitender Erosion. Der Pavillon wird in den kommenden Jahren weitere Erkenntnisse zur Beständigkeit von Lehmbauten liefern. Diese Resultate und Erfahrungen werden zeigen, ob die Vorteile vom Stampflehm auch langfristig genutzt werden können, wie die Reduktion von grauer Energie, da Lehm ein lokales Gut ist und nicht gebrannt werden muss.
REALISATION
2013 bis 2014
BAUHERRSCHAFT
ETH Zürich Immobilien
ARCHITEKTUR
Professur Annette Spiro, Doz. Gian Salis und Studenten, ETH Zürich
AUFGABE
Entwicklung und Planung Tragstruktur aus Stampflehmgewölben und Fundament. Vom Konzept und experimenteller Überprüfung bis und mit Ausführung
KATEGORIE
Spezialbauwerke
BILDER 1 – 4
Gian Salis Architektur GmbH