Die Ausführungspläne sind traditionellerweise das wichtigste Bindeglied und Kommunikationsmittel zwischen der Ausführungsplanung des Bauingenieurs und der Bauausführung des Unternehmers. Die Ausführungspläne beinhalten sämtliche Informationen für die fachgerechte Herstellung und die Montage des Tragwerks. Für den Neubau des Logistik- und Produktionsgebäudes der Ganahl AG in Mönchaltorf wichen wir erstmalig von diesem Grundsatz ab: Zusammen mit dem Bauunternehmer Marti AG, Zürich realisierten wir die Betontragkonstruktion des Neubaus ohne Schalungspläne und partiell auch ohne Bewehrungspläne.

Rohbau Logistik- und Produktionsgebäude Ganahl AG in Mönchaltorf

Sämtliche Betonbauteile, Aussparungen, Durchstanzbewehrungen etc. wurden von uns im BIM-Modell graphisch modelliert und mit den für die Bauausführung notwendigen Informationen wie Etappennummern, Betonsorten, Freigebekennzeichnungen versehen. Der Unternehmer erstellte auf Basis unseres Rohbaumodells sein Schalungsmodell und leitete daraus die Listen für die Materialbestellung ab. Gleichzeitig erstellte er aus dem BIM-Modell ein Vermessungsmodell mit Hilfe dessen die Vermessungspunkte direkt aus dem Modell über eine Totalstation auf der Baustelle abgesteckt werden konnten.

Von uns erstelltes Rohbaumodell

Vom Bauunternehmer Marti AG in unserem Rohbaumodell erstelltes Schalungsmodell

BIM to field hatte für uns den Vorteil der gesamtheitlichen Weitergabe der Rohbaugemetrie und den zugehörigen Bauteilinformationen an den ausführenden Unternehmer, der modellbasierten Arbeitsvorbereitung und der transparenten Kommunikation von Planungsständen. Für den Bauunternehmer wurden Mehrwerte in Bezug auf eine zielgerichtete, modellbasierte Vermessung ohne Medienbruch, d.h. ohne Verwendung von Papierplänen und ohne Erfassung von Vermessungspunkten, auf ein effizienteres Materialmanagement und für eine präzisere Ausführung geschaffen.

Artikel „Wo BIM Mehrwerte liefern kann – von der Tragwerksplanung auf die Baustelle“ aus [Umrisse] 5/6.2019 der Verlagsgruppe Wiederspahn