Am 24. Juni 2012 brannte der Wangduephodrang Dzong infolge eines Kurzschlusses innerhalb von 7 Stunden vollständig aus. Als Dzong werden in Bhutan burgähnliche Anlagen, welche eine Regionsverwaltung und ein buddhistisches Kloster beherbergen, verstanden und sind typischerweise aus lehmgebundenem Bruchsteinmauerwerk, Stampflehm und Holz gebaut. Wangduephodrang Dzong steht zusammen mit 4 anderen Anlagen auf der Aufnahmeliste zum Weltkulturerbe.

Mit finanzieller Unterstützung durch das Königshaus, Indien und anderen Gönnern wurde die Anlage seit 2014 bis auf das ursprüngliche Hofniveau abgetragen und unter der Leitung der Denkmalpflege (Division for Conservation of Heritage Sites) mit dem Wiederaufbau begonnen. Der Denkmalpflege war es dabei schon vor dem verheerenden Erdbeben in Nepal im April 2015 ein Anliegen.

Die Bilder zeigen die Anlage während des Brandes (oben) und nach dem Abtrag der beschädigten Gebäudeteile (unten).

Im Januar 2015 durfte WaltGalmarini in einem Workshop zusammen mit der Denkmalpflege und Professoren aus aller Welt Konzepte entwickeln, wie man die traditionelle Bautechnik modifizieren kann, um den Erdbebenwiderstand traditionell gebauter Gebäude deutlich zu erhöhen. In der Folge durfte WaltGalmarini für die Denkmalpflege ein halbes Jahr vor Ort beraten im Hinblick auf die Wiederaufbauarbeiten einerseits und den Aufbau von Engineering-Knowhow und Versuchstechnik in Bhutan andererseits. WaltGalmarini entwickelte dabei für den Utse, den Hauptturm des Dzongs ein Fundament mit seismischer Isolation. Daneben konnte eine Strategie für ein Forschungsinstitut und ein Konzept für ein Laborgebäude mit Aufspannboden und Reaktionswand erarbeitet werden.

Artikel „Elastische Erdbebenisolation“, Angst + Pfister Magazin Nr. 14, 2016